Das Angebot hat mehrere ­Haken. Der attraktive Zins von 1,5 Prozent auf dem Spargut­haben gilt nur für ein Jahr. Dann wird das Geld in ein normales Sparkonto Plus überführt mit ­einem Zins von aktuell 0,1 Prozent.

Sparinvest Plus verlangt eine Mindesteinlage von 50000 Franken. Die Hälfte der Einlage wird als Sparguthaben geführt. Die ­andere Hälfte muss der Kunde in einen beliebigen Fonds invest­ieren. Das bietet gemäss der Bank Coop «zusätzliche Rendite­chancen».

Das mag so sein. Bevor der Fonds allerdings rentiert, kostet er. Wer zum Beispiel Anteile eines Aktienfonds kauft, zahlt dafür eine Kommission von 1,5 Prozent der Anlagesumme. Das entspricht exakt dem Vorzugszins des Sparguthabens. Mit andern Worten: Der vermeintlich attraktive Zins fliesst über den Kauf der Fonds­anteile wieder ab. Das Produkt macht allenfalls Sinn für jemanden, der ohnehin Geld in Fonds investieren will. Er kann sich auf diesem Weg die Kaufkommission finanzieren.

Zudem verursachen Fonds­anteile Depotkosten – hier mindestens 100 Franken pro Jahr beziehungsweise 0,3 Prozent der Anlagesumme.

Aus Anlegersicht gilt es zu beachten: Obligationenfonds werfen zurzeit kaum eine Rendite ab. Bei steigenden Zinsen werden sie gar an Wert verlieren. Mit ­Aktienfonds ist eine Wertsteigerung denkbar. Bei der zurzeit eher hohen Bewertung der Aktien ist aber ein Verlust genauso gut ­möglich.