Als langjähriges Direktionsmitglied der Nationalbank und ehemaliger Professor für Banking stiess Urs Birchler auf grosses Interesse, wenn er einem Laienpublikum an Vorträgen vermeintlich komplizierte Sachverhalte im Geldwesen anschaulich darlegte. Mit dem «Einmaleins des Geldes» teilt er sein Wissen und seine Erfahrungen nun mit interessierten Lesern. Dem Autor gelingt es, das Geldwesen verständlich und zugleich wissenschaftlich fundiert zu vermitteln. Zahlreiche Anekdoten machen die Lektüre abwechslungsreich und unterhaltsam.

So beginnt Birchler mit den Autoren Charles Dickens und Mark Twain, macht einen Ausflug auf die Insel Yap im Südpazifik und berichtet vom Zangenbremstest der Stanserhorn-Bahn im 19. Jahrhundert – ­einziger Passagier an Bord: der millionenschwere Obwaldner ­Hotelier Franz Josef Bucher. Geschichtsträchtige Ereignisse wie die grossen internationalen Geldkata­strophen, die Bretton-Woods-Ära und sogar das Credit-Suisse-Debakel fehlen ebenfalls nicht.

Die zentrale Frage des ersten Teils – «Was Geld ist» – beantwortet Birchler mit historischen Exkursen in verschiedene Kulturkreise und erläutert die Geschichte des Geldes, vom Tauschmittel primitiver Volkswirtschaften zu dem aus dem Nichts erschaffenen Geld der heu­t­igen Weltwirtschaft.

Der Teil «Wie Geld funktioniert» ist kom­plexer und geht auf die aktuellen Beziehungen von Geld und Staat und Wirtschaft sowie auf die Geld- und Steuerpolitik ein. Im dritten Teil – «Wohin es geht» –  wagt der Autor  ­einen Ausblick in die digitale ­Zukunft des Geldes. Urs Birchlers «Einmaleins des ­Geldes» liefert wichtiges Grund­lagenwissen – denn Geld und Geldpolitik betreffen alle.

Urs Birchler: «Das Einmaleins des Geldes. Was es ist. Wie es funktioniert. Was daraus wird», Hep Verlag, ca. 29 Franken