Abstrakte Finanzthemen sind nicht leicht zu illustrieren. Die Bildredaktion von K-Geld weiss davon ein Lied zu singen. Auch Banken scheinen das Problem zu kennen. Das zeigen die Inserate, mit denen sie in Zeitungen und Zeitschriften ihre strukturierten Produkte verkaufen wollen.

Die Werber lösen das Problem ganz einfach: Sie suchen gar nicht erst nach Bildern, die einen Bezug zu ihren Anlagevehikeln haben. Sie thematisieren weder den Geldeinsatz noch das Risiko der Anleger. Sie lenken -lieber vom Thema ab und zeigen etwas, das mit ihrem Produkt nichts zu tun hat. Zum Beispiel die Schönheit der Natur. 

Beispiele: Die Raiffeisenbank zeigt in der NZZ auf einer Seite einen Winzer, der gerade seine Trauben betrachtet. Raiffeisen bewirbt damit aber nicht einen Pinot Noir aus dem Wallis, sondern ein strukturiertes Produkt mit Aktien von Versicherungen, das erhebliche Verlustrisiken birgt (K-Geld 2/2019). Die Credit Suisse, Vontobel und die Luzerner Kantonalbank zeigen als Blickfang für Investments in Firmen wie Siemens oder Nestlé einen Wanderer, der von einem Berg aufs Nebelmeer hinunterschaut.

Letzteres lässt immerhin tief blicken. Wer aus grosser Höhe nur Nebel sieht, versteht vielleicht das Wesen strukturierter Produkte besser. Und er weiss: Auf dem Berg gibts immer ein Absturzrisiko.