Die Versicherungs­branche ist um ein Produkt reicher, das die Welt nicht braucht: Die Baloise lancierte Anfang Jahr eine Schönwetterversicherung. Regnet es an ­einem Ferienort in Europa zu viel, erhalten die Ver­sicherten für ­jeden Regentag 100 Franken ausbezahlt. Die Baloise sichert sich allerdings ab, damit sie möglichst selten zahlen muss: Je nach Ferienort braucht es eine Mindestregenmenge, damit ein Tag als Regentag gilt. Und gezählt werden nur Nieder­schläge zwischen 10 und 18 Uhr. Zudem müssen Reisende eine ­gewisse Anzahl Regentage als «Selbst­behalt» akzeptieren, bevor sie Anspruch auf Geld haben.

Beispiel: Bei einer Woche ­Osterurlaub beträgt der Selbstbehalt 1 Regentag. In Barcelona gibts Geld erst ab einer Regenmenge von 1,9 Millimeter tagsüber – für eine Prämie von 36 Franken. Für Berlin liegen die entsprechenden Werte bei 1,4 Millimeter und 41 Franken. In Salzburg setzt die Baloise die Schwelle bei 2,9 Millimeter Regen an, bei 53 Franken Prämie.

Dank dieser sorgfältigen Kalkulation ist die Versicherung ­immerhin für die Ferienplanung nützlich – ohne dass man sie abschliesst. Der Prämienrechner der Baloise klärt frei Haus darüber auf, welche Reiseziele man in welcher Zeit wegen Schlechtwetterrisiko eher meiden sollte.