Vor Kurzem teilte mir die Schweizer Handy-Bank Neon «wichtige Neuigkeiten» mit. Meine Debit Mastercard wird Anfang 2022 durch eine neue Karte ­ersetzt. Die Bank begründet den Wechsel mit «neuen Vorteilen»: Bei Kartenzahlungen sollen die Kunden neu Pushnachrichten statt SMS aufs Handy erhalten. Was daran besser sein soll, verstehe ich nicht. Noch weniger verstehe ich aber, welche unmittelbaren Vorteile man als Kunde hat, wenn die Karte neu aus ­rezykliertem Plastik besteht.

Sicher ist es besser für die ­Umwelt, wenn für die Produktion der Karten bereits vorhandene Ressourcen verwendet werden. Aber viel nachhaltiger wäre es doch, die ausgestellten Karten erst am Ende der aufgedruckten Laufzeit zu ersetzen. Neon-­Karten sind in der Regel vier Jahre lang gültig. Meine Karte zum Beispiel könnte ich noch bis Juni 2024 benutzen. Sie muss nun aber vorzeitig weg­geworfen werden.

Noch weniger nachhaltig sind die Debitkarten für Neon Green. Dieses «nachhaltige Alltags­konto» wurde im Mai lanciert. Nun plant Neon nach einem ­halben Jahr bereits, die Green-­Karten durch solche aus Kirschholz zu ersetzen.