Die Zinsen für Spargeld sind am Boden. Im Jahr 1993 waren noch Zuwächse von bis zu 5 Prozent an der Tagesordnung. Heute aber sind bei Sparkonten 0,2 Prozent (Bank CIC) das höchste der Gefühle.

Doch glaubt man den Banken, ist man als Kunde immer noch in einer privilegierten Lage, wenn man sein Spargeld auf ihren Konten ­lagert. So nennen etliche Institute ihre Sparkonten mit einem Mikrozins von 0,1 Prozent «Sparkonto Top» oder «Topspar­konto». Auch Namen wie «Privileg» oder «Premium» liest man oft, wenn man sich aufmacht, die Konditionen der Banken zu ver­gleichen. Als Kunde ist man offenbar «privilegiert» und hat ein «Top»-Produkt zur Hand.

Finden die Banken ihre Angebote selber nicht so «top», versuchen sie immerhin, Heimatgefühle zu verbreiten. So kann man sein Geld auf Konten mit Namen wie «Wartenfels» oder «Wasserfluh» parkieren. Oder man zahlt aufs «Churfirstenkonto», aufs «Panorama-Sparkonto» oder gar aufs «Steinbockkonto» ein.

Diese heimeligen Namen verschiedener Regionalbanken lassen an markante Felsen und Berge ­denken. Angesichts der tiefen Zinsen wären allerdings Namen von realen Orten wie etwa Viamala-Schlucht, Piora-­Mulde oder Hölloch einiges passender.