Die Schweizer Banken verdienen unter dem Strich im Durchschnitt an jedem Kunden jährlich 485 Franken – im internationalen Vergleich ein grosser Betrag. Und das trotz den hohen Lohnkosten für die Bank­angestellten in der Schweiz. Die Zahlen stammen von Wirtschafts­­prüfer PricewaterhouseCoopers (PwC) Europe. Sie durchleuchteten 50 grosse Banken aus 15 Ländern, die zusammen 690 Millionen ­Kunden betreuen. Die Banken ­befinden sich in Europa, Australien und den USA.

Zudem zeigt sich: Bankdienst­leistungen sind in der Schweiz nicht nur im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz teuer, sondern auch deutlich teurer als früher. Das ­Bundesamt für Statistik erfasst seit 2007 die Preise für Finanzdienstleistungen. Seither stiegen die ­Preise bis Ende 2020 um 37,5 Prozent. Zum Vergleich: Die allgemeine Teuerung im selben Zeitraum betrug gemäss dem Landesindex der ­Konsumentenpreise lediglich plus 1,4 Prozent.

Auf dem zweiten Platz des Ländervergleichs folgt mit grossem Abstand Belgien: Da bringt ein Kunde den Banken umgerechnet 322 Franken ein. Im Mittelfeld finden sich die Nachbarländer der Schweiz. Das Bankgeschäft mit Privatper­sonen ist in Italien und Österreich ­einträglicher als in Deutschland und Frankreich. Am besten kommt ein britischer Kunde weg. Er muss für seine Bankdienstleistungen im Durchschnitt nur 117 Franken pro Jahr zahlen.

Die Studie bestätigt auch den ­internationalen Trend, dass ­Personal abgebaut und Bankfilialen ge­schlossen werden. Von 2016 bis 2020 verringerte sich die Zahl der ­Geschäftsstellen der untersuchten Banken um über 4 Prozent pro Jahr.