Wer Wertschriften erwerben will, möchte wissen, wie viel ihn das kostet. Ein Aktienkauf etwa ist mit mehreren verschiedenen Kosten verbunden: Die Bank verlangt eine Gebühr namens Courtage, die Steuerverwaltung eine Stempelabgabe. Und wer ausländische Aktien kauft und nur ein Frankenkonto hat, zahlt zudem der Bank einen Zuschlag für den Kauf einer anderen Währung. Dazu kommen Gebühren der ausländischen Börse.
Wer börsengehandelte Indexfonds kauft, muss mit denselben Kosten wie bei Aktien rechnen. Bei aktiv geführten Fonds kommen Ausgabe- und Rücknahmekommissionen dazu. Zudem belastet der Fonds den Anlegern noch Fondsgebühren.
Banken sind gesetzlich zu einer «transparenten Erbringung von Finanzdienstleistungen» verpflichtet. K-Geld hat untersucht, wie transparent die Banken ihre Kunden beim Wertschriftenkauf im E-Banking informieren. Der Vergleich berücksichtigt zehn im Wertschriftenhandel führende Schweizer Banken.
Das Wertschriftengeschäft über die UBS ist kostspielig («Saldo» 5/2021). Aber die Bank informiert transparent über die Gebühren. Das zeigt die Kosteninformation, die Anleger erhalten, die via UBS Wertpapiere handeln (siehe Bild im PDF). Die Kosten dafür sind in Franken und in Prozent des investierten Betrages angegeben. Klar ersichtlich ist auch die Kommission, welche die UBS für die Ausführung des Auftrags kassiert, staatliche Abgaben wie die Stempelsteuer sind sauber ausgewiesen. Zudem wird aufgezeigt, wie viel Geld man beim Wechseln von Franken in die Fremdwährung verliert und welche Gebühren an den ausländischen Handelsplätzen anfallen. Wer bei der UBS Fonds kauft, sieht den einmaligen Ausgabeaufschlag in der Spalte «Initial» und die Fondsgebühren in der Spalte «Laufend». Bei den Zahlen handelt es sich um eine Schätzung. Je nach Aktien- und Devisenkurs beim Abschluss des Geschäfts können die definitiven Kosten leicht davon abweichen.
Einige Banken zeigen die geschätzten Kosten vor der Auftragsausführung
Relativ vorbildlich ist auch die Postfinance. Bei der Eingabe des Kaufauftrags wird der Gesamtbetrag angezeigt, der für den Aktienkauf belastet wird. Die Summe enthält eine konkrete Gebühr, die in Franken ausgewiesen wird. Postfinance-Kunden können Fondsanteile über «Selfservice Fonds» handeln. Dort wird die Ausgabekommission in Prozent angezeigt. Wer die Dienstleistung «Fondsberatung Basis» nutzt, sieht die Ausgabekommission in Franken.
Die Luzerner Kantonalbank zeigt ihren Kunden die geschätzten Kosten «preTrade», also vor der Ausführung des Auftrags. Ähnlich macht es Swissquote. Bevor man auf «Kaufen» klickt, ist der geschätzte Gesamtbetrag zu sehen. Als Teil davon werden Handelsgebühren und die Kosten für den Fremdwährungskauf ausgewiesen. Ähnlich sieht das bei der Credit Suisse aus, wobei hier die Kosten für den Währungsumtausch fehlen.
Fast so transparent ist die Raiffeisenbank, die eine «indikative Courtage» in Franken anzeigt. Allerdings fehlen die Kosten für den Währungswechsel. Der Kunde wird zum hauseigenen Devisenrechner verwiesen. Dort sieht man aber nur den Devisenkurs. Die Marge der Bank für das Umrechnen bleibt unbekannt.
Umständlich wird es bei der Basler Kantonalbank, die bei der Auftragseingabe keine Kostentransparenz bietet. Kunden müssen die Tarife in der Broschüre «Konditionen im Anlagegeschäft» suchen.
Wenig kundenfreundlich ist die Kostenübersicht auch bei der Aargauer Kantonalbank (AKB). Gezeigt werden nur ein «ungefährer Auftragswert» und ein Devisenkurs vom Vortag. Welche Kosten zu erwarten sind, steht nicht. Die AKB verweist auf die Ausführungsgrundsätze im Börsenhandel. Dort ist aber nur die Art der Gebühren erklärt, nicht die Höhe. Wer die günstige Eigenverwaltung wählt, muss die Infos selbst suchen. Nur wer der Bank ein Beratungsmandat für mindestens 180 Franken pro Jahr erteilt, bekommt alle Kosten aufgezeigt. Auch beim Fondskauf kommt die AKB schlecht weg. «Wir weisen die Produktkosten nicht explizit in der Erfassungsmaske aus», heisst es dazu.
Bei der Zürcher Kantonalbank gibt es keine Kostenübersicht vor der Ausführung eines Auftrags. Kunden der Bank müssen die Preisliste für Anlagegeschäfte studieren. Darin sind Prozentsätze zu sehen, die sich je nach Auftragsgrösse unterscheiden. Anhand von verschiedenen Tarifstufen müssen die Kunden die Kosten ihrer Aufträge selbst errechnen. Noch komplizierter wird es bei Fondskäufen: Da ist zusätzlich ein Basisinformationsblatt nötig, um die laufenden Kosten zu erfahren.
Gar keine Kostenauflistung beim Erteilen des Auftrags erhalten die Kunden der Migros-Bank. Sämtliche Kosten erfahren sie erst im Nachhinein.