Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält an ihrer Politik negativer Zinsen fest, um den Franken möglichst schwach zu halten. Seit im Januar 2015 die Wechselkursuntergrenze aufgehoben wurde, schwankt der Dreimonats-Libor eng um die Marke von minus 0,75 Prozent. Damit liegt er ziemlich genau in der Mitte des SNB-Zielbandes von minus 1,25 bis minus 0,25 Prozent. Dies dürfte sich in absehbarer Zeit nicht ändern. Die SNB sieht keine Möglichkeit, davon abzurücken, solange sich bei der Europäischen Zentralbank keine Änderung der lockeren Geldpolitik abzeichnet. Sonst würde der Franken rasch an Attraktivität gewinnen und erneut erstarken.
Die Rendite der 10-jährigen Bundesobligationen kehrte zwar Anfang Juni in die positive Zone zurück und kletterte bis auf 0,25 Prozent. Doch dieser Anstieg entpuppte sich als vorübergehendes Phänomen. Inzwischen ist die Rendite wieder in die Minuszone abgerutscht. Käufer negativ rentierender Bundesobligationen waren in den letzten Wochen vor allem Investoren, die – aufgeschreckt vom Kurssturz am chinesischen Aktienmarkt – die Sicherheit schweizerischer Staatspapiere suchten.
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