Wer ins Ausland auswandert und sein Konto bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) weiterführen möchte, muss damit rechnen, dass ihm gekündigt wird. Das erlebte eine Zürcherin aus Adliswil ZH, die nach ihrer Pensionierung nach Deutschland auswanderte. Kaum hatte sie der ZKB ihre neue Adresse mitgeteilt, erhielt sie von der Bank die Kündigung – nach fast 40 Jahren. Im Kündigungsschreiben heisst es, aus geschäftspolitischen Überlegungen habe sich die ZKB dazu entschlossen, «für bestimmte Märkte und Länder künftig keine Dienstleistungen mehr zu erbringen».

Nimmt die ZKB also generell keine Kunden mehr mit Wohnsitz in Deutschland? Die Medien­stelle der Staatsbank verneint. Kunden aus Deutschland seien «herzlich willkommen». Allerdings sei die Bank «nicht in allen Segmenten tätig», für eine Kundenbeziehung sei eine «minimale Vermögensgrösse erforderlich».

Das bedeutet: Wer zu wenig Geld auf dem Konto hat – bei der Adliswilerin waren es 2600 Franken –, ist für die ZKB uninteressant. Vermögenderen Kunden zwackt die Bank jedes Jahr 360 Franken Auslandzuschlag ab. Wirklich willkommen sind bei der ZKB nur gut betuchte Auswanderer. Diese zahlen keinen Zuschlag.