Mit ihrem neuen Buch «Täuschend echt und glatt gelogen – Die Kunst des Betrugs» entführt ­Maria Konnikova die Leser in die Welt der grossen und kleinen Betrüger. Sie zeigt, wie man nicht so schnell auf sie hereinfällt. Die russisch-amerikanische Autorin schreibt über Trickbetrüger auf der Strasse, die mit Hütchenspielen Passanten um ihr Geld bringen. Sie schildert Betrügereien im Kunstmarkt und widmet sich auch Bernard Madoff. Der US-Finanz- und Börsenmakler war ein Liebling der Wall Street – bis das grösste Schneeballsystem der Finanzgeschichte aufflog. 

Für die Autorin ist Betrug auch ein ­Zeichen für eine hohe Sozialkompetenz. Denn Betrüger würden die Bedürftigkeit ihrer Opfer studieren, um diese dann auszunutzen. «Emotionale Signale sind älter als Sprache. Sie sind erkennbar an Stimme, Haltung, Blick, Tonfall, Berührung», schreibt sie. Als Beispiel nennt die Autorin eine Hellseherin in New York, die Kunden die Verzweiflung schon an ihrem Äusseren abliest – und ihnen gegen Bares eine Lösung anbietet. Das Buch ist amüsante und intelligente Lektüre zugleich.

Maria Konnikova,
«Täuschend echt und glatt gelogen. Die Kunst des Betrugs», 
Nagel & Kimche, 320 Seiten, ca. Fr. 30.–, E-Book ca. Fr. 23.–