Bei Lebensversicherungen hängen die Überschüsse vom Geschäftsverlauf der betreffenden Gesellschaft ab - konkret also hauptsächlich von deren Anlageerfolg und von Anzahl und Höhe der Zahlungen, die sie infolge Todesfall oder Invalidität von Versicherten erbringen muss. Sind die Schadenzahlungen höher als bei Abschluss der Police erwartet, oder erwirtschaftet die Gesellschaft mit den Spargeldern der Versicherten eine geringere Rendite, kann sie die ursprünglichen Überschussprognosen nicht einhalten.

Dass neben der Helvetia/Patria auch viele andere Gesellschaften im letzten Jahr ihre Überschüsse deutlich reduzieren mussten, hängt vor allem mit der Anlagestrategie zusammen. Etliche Gesellschaften haben ihre Aktienquote in den Jahren vor dem Börsencrash deutlich erhöht und mussten deshalb grosse Kursverluste in Kauf nehmen. So gesehen zahlen die Versicherten jetzt die Zeche für die offensive Anlagepolitik der Gesellschaften in den letzten Jahren.

Die Überschusskürzungen müssen Sie wohl oder übel hinnehmen, denn Überschüsse sind vertraglich nicht garantiert. K-Geld weist immer wieder darauf hin, dass man mit den Überschussversprechen der Gesellschaften nicht fest rechnen sollte. Manche Gesellschaften frisieren ihre Überschussprognosen, damit sie im Vergleich zur Konkurrenz gut dastehen und so mehr Abschlüsse tätigen können.

(nw)