Mittwochnachmittag hinter dem Einkaufszentrum Sihlcity in Zürich. Sebastian Eck saust mit seinem Laufvelo über eine kleine Bodenwelle. «Schau Papi», quietscht er. Der 4-Jährige verbringt mit seinem Vater den Nachmittag auf einem Pumptrack – einer geschlossenen Rennstrecke mit Bodenwellen und überhöhten Kurven. «Sebastian hat gerade das Velofahren entdeckt und ist vom Pumptrack begeistert», sagt Vater Michael Eck. Er ist nicht der einzige: Zahlreiche Velofans flitzen mit ihren Bikes über die drei verschiedenen Rundstrecken. Eine davon ist für die Kleinsten.
Wer gerne Mountainbike fährt, kann dies bei jedem Wetter tun. In Städten und Dörfern gibt es zunehmend Pumptracks, die man das ganze Jahr über benützen kann. Bruno Hirschi, Mountainbike-Experte bei Schweizmobil, sagt: «Pumptracks sind Spielplätze für Mountainbiker.» Das Ziel: Mit dem Velo im Kreis zu fahren, ohne in die Pedale zu treten und ohne die Balance zu verlieren. Die Fahrer kriegen Schwung, indem sie auf den Bodenwellen ihr Körpergewicht verlagern. Das ist alles andere als leicht: «Untrainierte sind oft nach ein bis zwei Minuten erschöpft und müssen pausieren», sagt Hirschi.
Gut für Geschicklichkeit, Ausdauer und Kraft
Das Fahren auf Pumptracks trainiert Geschicklichkeit, Ausdauer und Kraft. Sportarzt Walter O. Frey sagt: «Damit schont man die Gelenke und trainiert gleichzeitig die Muskeln sowie das Herz-Kreislauf-System.» Zudem werde das Reaktionsvermögen gefördert und Stress abgebaut. Die Sportler brauchen auch Konzentration. Die Bahnen kreuzen sich oft. Frey rät: «Man sollte sich nur an eine Strecke wagen, die dem eigenen Können entspricht, damit man nicht stürzt.»
Hirschi empfiehlt: «Tragen Sie Helm, Handschuhe und Schutzbrille.» Auch Knie- und Ellbogenschoner seien empfehlenswert. Für Pumptracks gibt es auch spezielle Velos – eine Mischung aus Mountainbike und BMX-Velo mit mittelgrossen Rädern. Doch ein normales Mountainbike genügt. Und die Kleinen könnten ihr Kindervelo mitnehmen. Lara Wüest
Tipps: So verhalten Sie sich richtig
- Sitzen Sie nicht auf dem Sattel, sondern stehen Sie auf die Pedalen.
- Stellen Sie den Sattel so tief wie möglich ein.
- Fahren Sie nicht mit Schwung in die Anlage, sondern bauen Sie Ihre Geschwindigkeit innerhalb des Pumptracks auf.
- Machen Sie Pause, wenn Sie müde sind.
- Auf der Website Mountainbikeland.ch sind die grössten Schweizer Pumptracks aufgelistet.