UBS und ZKB langen zu
Anlagefonds sind beliebt: 450 Milliarden Franken sind in der Schweiz derzeit angelegt. Ein gutes Geschäft für die Banken - auch wegen der Depotgebühren.
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saldo 8/2005
27.04.2005
Markus Kick
Viele Anleger ärgern sich seit dem Einbruch der Aktienmärkte Ende der 90er-Jahre doppelt: Neben den Kursverlusten laufen die Gebühren auf den Wertschriftendepots munter weiter.
saldo hat die Stichprobe anhand von zwei Musterdepots mit 30 000 und 100 000 Franken gemacht - mit einem Berechnungszeitraum von zehn Jahren, da Anlagen tendenziell längerfristig gehalten werden.
Besonders kostentreibend ist der Faktor Zeit: Wer für 30 000 Franken Titel ins Depot legt, k...
Viele Anleger ärgern sich seit dem Einbruch der Aktienmärkte Ende der 90er-Jahre doppelt: Neben den Kursverlusten laufen die Gebühren auf den Wertschriftendepots munter weiter.
saldo hat die Stichprobe anhand von zwei Musterdepots mit 30 000 und 100 000 Franken gemacht - mit einem Berechnungszeitraum von zehn Jahren, da Anlagen tendenziell längerfristig gehalten werden.
Besonders kostentreibend ist der Faktor Zeit: Wer für 30 000 Franken Titel ins Depot legt, kann - eine jährliche Wertsteigerung von 7 Prozent vorausgesetzt - nach zehn Jahren über 55 000 Franken abholen. Entsprechend stark fallen aber auch die Gebühren ins Gewicht: Die Spanne reicht von 320 Franken bei der Migrosbank bis 580 Franken bei der UBS.
Um die eigenen Fonds attraktiver zu machen, verlangen die Banken zudem mehr Geld für bankfremde Anlagen. Postfinance steht mit ihrem Gratisangebot einsam an der Spitze. Der Nachteil: Neben den eigenen Fonds kann der Kunde nur aus 30 Fremdfonds auswählen.
Minimalgebühr belastet vor allem Kleinanleger
Für Rolf Biland, Leiter Anlagestrategien beim Vermögenszentrum VZ, liegen Ansätze wie die der UBS und der Zürcher Kantonalbank (ZKB) «am oberen Ende der Skala». Und Kleinanleger mit wenigen Wertpapieren werden durch die minimale Depotgebühr zusätzlich bestraft. Sie schwankt zwischen 20 Franken bei Raiffeisen für eigene Fonds und 60 Franken bei der Bank Coop für Depots, die auch bankfremde Anlagen enthalten. Migrosbank, Bank Coop, ZKB, Deutsche Bank und UBS fordern zudem eine Postengebühr, bei der jede Position mit einem Fixbetrag belastet wird.
Wer Wertschriften kauft, sollte bei der Wahl der Depotbank die Gebührenordnung aufmerksam studieren und seine Wertschriften möglichst bei einem Geldinstitut zusammenlegen. So lässt sich verhindern, dass die derzeit magere Rendite noch stärker von den Gebühren aufgezehrt wird.
Wichtig: Wer seine Wertschriften später zu einer anderen Bank transferieren will, wird nochmals kräftig zur Kasse gebeten. Der Transfer kostet 40 bis 100 Franken pro Anlageposten (siehe «K-Geld» 2/05).