Nein. Wer in einen Faktor-ETF investieren möchte, sollte den Aufbau des entsprechenden Indexes verstehen und einschätzen können, welches die Konsequenzen für die verschiedenen Marktphasen sind. Faktor-ETF sind zudem meist teurer als klassische ETF und rentieren je nach Marktphase mehr oder weniger gut.

Die meisten normalen ETF bilden marktkapitalisierte Indizes ab. Das heisst: je grösser ein Unternehmen, desto grösser sein Anteil am Index. Beispiel SMI: Die drei Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis machen zurzeit rund 54 Prozent der Indexgewichtung aus.

Faktor-ETF hingegen bilden ­Indizes ab, welche die Titel nicht anhand der Marktkapitalisierung, sondern anhand bestimmter Merkmale – sogenannter Faktoren – gewichten. Faktoren sind zum Beispiel Momentum (Titel mit positivem Trend), Minimum Volati­lity (Titel mit geringen Kursschwankungen), Value (günstig bewertete Titel). Es gibt Dutzende weitere solcher Faktoren. Ein Beispiel für einen Faktor-Index ist der SPI Multi Premia. Er kombiniert sieben Faktoren und enthält jene Titel aus dem SPI, welche die besten Werte bezüglich eines spezifischen Faktors aufweisen.