Nein. Seccrest behauptet in bezahlten Zeitungsartikeln wiederholt, aus 250000 Euro würden innert weniger Jahre 2,5 Millionen Euro. Das wäre eine Jahresrendite von 36 Prozent. Je höher die Rendite, desto höher ist aber auch das Risiko des Totalverlusts. Schon Renditen von 8 Prozent müssen gegenwärtig als aussergewöhnlich betrachtet werden. Auch wenn im Inserat im «Tages-Anzeiger» sug­geriert wird, in Zeiten des CoronaVirus sei Seccrest «das perfekte Umfeld». 

Was potenzielle Investoren auch noch wissen müssen und im Inserat nicht klar wird: Die Firma hat ­ihren Sitz in Deutschland. Sie ist nicht von der Schweizer Finanzmarkt­aufsicht Finma reguliert. Bei juristischem Ärger haben Sie es mit deutschen Gerichten zu tun. Und man erwirbt an der Firma so­enannte Genussrechte. Erwirtschaftet das Unternehmen keine Gewinne, gibt es oft auch keine Zinsen. Erwirtschaftet die Firma gar Verluste, schrumpft das ein­bezahlte Kapital. Denn durch Genussrechte leihen Sie dem Unternehmen Geld und erhalten dafür Zinsen oder einen festgelegten Anteil an den Ausschüttungen über eine bestimmte Laufzeit. Gleich­zeitig sind Sie direkt am unternehmerischen Risiko beteiligt – bis zum Totalverlust.

Denn allen Genussrechten ist die Nachrangigkeit der Ansprüche gemein: Geht die Firma pleite, erhalten Sie Ihr eingezahltes Geld erst nach allen anderen Kreditgebern zurück.